Lions Nachhaltigkeitspreis

2014

LIONS NH-Preise 2014 / Region OÖ / 14. April 2015

Nachhaltiges Generationenleben (1000 €) – Obm. Walter Eduard Sageder
Kulturverein frei-wild-molln

eingereicht vom Lions Club Kirchdorf-Ambra (Präsidentin Karola Gimplinger)

Die historische „Wildererschlacht von Molln“ war 1919 eine der ersten großen gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen der jungen Republik. Die Aufarbeitung  dieser Ereignisse führt 2008 zur Gründung des Kulkturvereins „frei-wild-molln“. Unter Gründungsobmann Josef Illecker wurde mittels Postwurfsendung in der Gemeinde Molln die Bevölkerung eingeladen, bei der Gründung einer Laientheatertruppe mitzumachen.  Seit 2009 bringt der Theaterverein (Trägerverein) mit 85 Mitgliedern jährlich mit Amateur-Schauspielern lokalhistorische und sozialkritische Themen auf die Bühne.

2009 – die Uraufführung des Stücks „Die Jausn die nix kost“ und das Theater – Großprojekt frei-wild – wilderei, mord und auferstehung.

2010 – das Marlen Haushofer Jahr -eine große Tochter der Gemeinde wird geehrt mit der Aufführung „Die Wand„.

2011 – u.a. „die Miststücke in Molln

2012: zum 100 Geburtstag von Gertrud Fussenegger „Der Aufstand

2013: ein Stück über den bayerischen Robin Hood „Der Jennerwein in Molln

2014: u.a. „Die Freiheit in Krähwinkel“ – Posse mit Gesang mit Bezug auf das Revolutionsjahr 1848 von Johann Nestroy

Der Kulturverein frei-wild-moll spricht mit seinen Theaterprojekten sowohl „Alteingesessene“ als auch „Zuagraste“ in der Gemeinde an. Dieser Ansatz ermuntert durchaus zeitgemäß zu Zivilcourage und zum Dialog zwischen den Generationen und Bevölkerungsgruppen. In dem bis zu 35 köpfigen Ensemble wirken Menschen – allesamt ehrenamtliche Amateure (vom Kind bis zum Greis) – auch mit Migrationshintergrund erfolgreich mit. Der künstlerische Erfolg der Theatergruppe spiegelt sich in den jährlich rd. 3000 Besuchern, in einem äußerst positiven Medienecho und in einer besonderen Auszeichnung – einer Einladung zu einem Gastspiel im Landestheater.

 

Den Zielsetzungen des LIONS NH-Preises

ehrenamtliche Tätigkeit
Dauerhaftigkeit
positive Effekte für das Verständnis zwischen den Generationen und Kulturen

wurde in allen Punkten entsprochen. Wir gratulieren herzlich.

 

Armutsbekämpfung – RK Stüberl Steyr (1.000 €) – Mag. Markus Brunner

eingereicht vom LC Steyr Innerberg (DI Wolfgang Kropf)

Im Raum Steyr sind rund 800 Personen stark armutsgefährdet. Ihr monatliches Einkommen liegt unter 890 € pro Monat. Aufgrund dieser alarmierenden Situation, hat das Rote Kreuz, Bezirksstelle Steyr – Stadt mit Unterstützung der örtlichen Serviceclubs – dem Rotary Club Steyr, dem Lions Club Steyr Innerberg und dem LEO Club Steyr – das Rotkreuz Stüberl ins Leben gerufen. Ziel dieses Projektes war es, den armutsgefährdeten Menschen der Stadt zumindest dreimal pro Woche eine warme Mahlzeit zum symbolischen Preis von 50 Cent anzubieten.

Diese Initiative wurde im Dezember 2010  gestartet und war vorerst aufgrund der zugesagten Projektfinanzierung ursprünglich auf 2 Jahre ausgelegt. Das RK Stüberl hat sich in dieser Zeit zu einem festen Bestandteil im Leistungsangebot der RK Bezirkselle Steyr-Stadt entwickelt und die Weiterführung Dank Unterstützung weiterer Sponsoren auch ermöglicht.

Das Stüberl ist an drei Tagen in der Woche (Mo, Di, Do) geöffnet und es werden etwa 2.700 Mahlzeiten pro Jahr an Bedürftige ausgegeben.

Die Speisen werden von der Produktionsschule Steyr, einem Sozialprojekt zur Re-Integration Jugendlicher im Alter von 15 bis 25 Jahre in den Arbeitsmarkt,  zum Preis von 2,5 € pro Portion zubereitet. Beteiligt sind etwa 40 freiwillige Helferinnen und Helfer u.a. auch LIONS Freunde, die an den Öffnungstagen das Essen abholen und ausgeben.

Die Differenzkosten von 2 € pro Mahlzeit – das sind jährlich rd. 5.400 € –  werden durch Spenden der erwähnten Serviceclubs in Steyr durch begleitenden Aktionen (wie z.B. durch Organisation eines Flohmarkts) aufgebracht.

Bewertung der Jury:

Es handelt sich dabei um ein anerkennenswertes Sozialprojekt mit einem hohen Anteil an Freiwilligen-Engagement und erfüllt somit die Ausschreibungskriterien zum L:ions Nachhaltigkeitspreis 2014. Herzliche Gratulation.

 

Hauptpreis:  „Cent Markt Ischl“   (2.000 €) – Erich Bahn, Obmann des Vereins für Menschen mit geringem Einkommen

eingereicht vom LC Dachstein Welterbe  (Vizepräs. Past-Governer Mag. Kurt Eckel)

Im Juli 2009 wurde der Cent Markt Ischl – über den Verein für Menschen mit geringem Einkommen in Bad Ischl von der mittlerweile verstorbenen Ilse Janisch gegründet. Ihr Motto lautete: Wenn man das Glück hat, dass es einem gut geht, dann soll man davon auch jenen was geben, an denen das Glück vorbei gegangen ist“.

Getragen wird dieses Projekt derzeit von 32 Personen – Berufstätigen und Pensionisten -die es sich zum Ziel gesetzt haben, Menschen mit geringem oder keinem Einkommen mit Lebensmitteln zu versorgen. In Bad Ischl leben an die 70 ethnische Gruppierungen, darunter eine Reihe von Asylanten mit Kindern.

Der Cent Markt Ischl versorgt aktuell etwa 350 Menschen aus dem Inneren Salzkammergut und die Zahl der „Kunden“ wird immer größer. Es sind nicht nur ältere Menschen sondern zwischenzeitlich auch jüngerer Menschen ohne Arbeit, alleinerziehende Mütter, Drogensüchtige und Haftentlassene, die über diese Einrichtung versorgt werden.

Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer erbringen jährlich eine Arbeitsleistung von über 6.000 Stunden, Tendenz steigend.  Entscheidend ist, dass der Cent Markt Ischl allen seinen Kunden mit menschlicher Wärme und Achtung begegnet. Je mehr es gelingt diese „Ausgegrenzten“ – egal ob Jung oder Alt, ob Inländer  oder Ausländer, ob schuldlos oder selbst verschuldet verarmt, in die Gemeinschaft zu integrieren – umso erfolgreicher wird das Zusammenleben gestaltbar.

Waren es zu Beginn nur wenige Firmen – so sind es aktuell mehr als 20 Geschäfte, die Lebensmittel zur Verfügung stellen. Alle Waren werden im Centbereich zum Verkauf angeboten. Die Aufwendungen für Miete, Strom werden über die Verkaufserlöse „verdient“. Alle Leistungen werden ehrenamtlich erbracht.

Im Oktober 2014 ist der Cent Markt Ischl – nach 5 jährigen Bestehen –  in neue größere Räumlichkeiten am Standort Grazer Straße 6 umgezogen. Der „Centi“ hat sich prächtig entwickelt – er ist zur wichtigen Anlaufstelle für die sozial Schwachen geworden. Auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter – die „Centi-Bienen“ der ersten Stunde sind fast alle noch dabei.

Abschließend darf ich den Obmann Erich Bahn zitieren: „Es ist keine Schande bei uns einzukaufen, aber es ist eine Schande, nichts von uns zu wissen.“

Der Cent Markt Ischl ist jeweils am Dienstag, Donnerstag und Freitag von 9.00 bis 12.00 – und Dienstag zusätzlich von 15.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

 

Bewertung der Jury:  Den Zielsetzungen des LIONS NH-Preises

  • ehrenamtliche Tätigkeit
  • Dauerhaftigkeit
  • positive Effekte für das Verständnis zwischen den Generationen und Kulturen

wurde vollinhaltlich erfüllt. Besonders hervorzuheben ist die Einbindung von Menschen mit Migrationshintergrund. Herzliche Gratulation.

Theater "frei-wild"


Armutsbekämpfung - RK Stüberl Steyr


LIONS NH-Preise 2014 / Region Stmk / 12. März 2015

Projekt „treff * generationen“ (1.000 €)

eingereicht von Frau Mag. Martina Platter / Ute Paulweber
Katholischen Bildungswerk – Diözese Graz – Seckau

Dank der höheren Lebenserwartung leben heute gleichzeitig vier bis fünf Generationen in unserer Gesellschaft nebeneinander. Oftmals leben die Generationen unter sich und pflegen abgesehen von der Familie kaum Kontakt zu Angehörigen anderer Altersgruppen, man spricht von einer Segregation der Generationen in der Gesellschaft: So verstehen die Alten die Welt der Jungen nicht mehr und doch leben sie in ihr – die Kinder und Jugendlichen wissen nichts von dem, was die alten Menschen bewegt. Ein reicher Erfahrungsschatz bleibt unausgeschöpft.

Ziel des vom kath. Bildungswerk mit 6 Eltern-Kind-Zentren durchgeführten Bildungs-programms ist es, – generationenübergreifendvoneinander zu Lernen (z.B. Jugendliche erklären das Internet, PC, facebook, altes Handwerk neu entdecken, ..)-  übereinander zu Lernen (Schule einst und jetzt, Osterbrauchtum einst und jetzt..) und – miteinander zu Lernen (Jung und Alt am Küchenherd oder z.B. Theater für Groß und Klein…).

Seit Anfang 2013 wurden rund 60 Veranstaltungen durchgeführt, die vor allem der Kommunikation zwischen der Großelterngeneration– und Enkelgeneration dienen.

Beziehungen zwischen den Generationen müssen gegenseitig und gleichwertig sein.

 

Resümee:

Die Kinder lernten spielerisch Rücksicht zu nehmen auf ältere, oftmals gebrechliche Menschen. Sie bauten Ängste gegenüber Krankheit oder Behinderung ab. Anregungen durch die bunte Welt der Kinder brachten Freude und Lebensenergie in den Alltag der SeniorInnen. „Wann kommen die Kinder wieder? Es war so schön!“

 

Bewertung:

Durchdachtes Konzept, das die Generationen verbindet und Dauerhaftigkeit verspricht, mit einem hohen Anteil an ehrenamtlicher Tätigkeit.

 

Projekt: Zusammenleben in Vielfalt (1500 €)

eingereicht von Frau DI Sigrid Ranner-Tilg und Corina Petter Projektgruppe in Rottenmann

Das Projekt „Zusammenleben in Vielfalt“ wurde im Frühjahr 2012 in der Stadtgemeinde Rottenmann gestartet, nachdem man zuvor eine Gemeindepartnerschaft mit dem Land Steiermark zum Thema „Charta des Zusammenlebens in Vielfalt“ eingegangen ist. Man hat sich darauf konzentriert, den Vorurteilen und Anfeindungen, denen Menschen mit Migrationshintergrund ausgesetzt sind, entgegen zu wirken. Die Projektgruppe beschäftigt sich mit allen Aspekten des Zusammenlebens in Rottenmann und versucht durch unterschied-liche Maßnahmen zu einem gelingenden Zusammenleben beizutragen.

Es hat sich rasch gezeigt, dass das darüber reden alleine zu wenig ist. Die wichtigste Maßnahme war, Menschen miteinander unkompliziert in Kontakt zu bringen und so Vorurteile und Barrieren abzubauen und Ausgrenzungen entgegen zu wirken.. Menschen die sich einmal positiv begegnet sind und sich kennen, haben weniger Vorbehalte.

Themenschwerpunkte wurden in den Bereichen „Generationen/Jung und Alt„, „unterschiedliche Kulturen und Nationalitäten“ und „Menschen mit Behinderung“ gesetzt.

Die bisherigen Maßnahmen und Aktivitäten waren eine Befragung der Rottenmanner Bevölkerung zum Thema „Wie gut gelingt das Zusammenleben in Rottenmann„, ergänzt mit einem Workshop, die erste Rottenmanner Vereinsmesse, zwei Generationen-Wandertage, einen internationalen Kochkurs, ein wöchentlicher Walking-Treff für Jung und Alt – in Kooperation mit dem Ski-Club Rottenmann.

Neben einer Impulsveranstaltung zur Gebärdensprache, wurde auch das Projekt „Bücherei lebt Sprache“ mit der Stadtbücherei Rottenmann. Es wurden mehrsprachige Bücher angeschafft und die Kinder der VS mit muttersprachlichen VorleserInnen zum Lesen animiert.

Die Projektgruppe ist offen, das heißt, es können jederzeit interessierte Personen dazu kommen. Es wird mit Vereinen und Institutionen zusammen gearbeitet, um einen „Schneeballeffekt“ zu bewirken um die Ideen und Ziele bekanntzumachen.

Das Projekt hat durch das Engagement der Mitglieder der Projektgruppe ein Ausmaß angenommen, das weit über das ursprünglich geplante Ziel hinausgeht.

 

Bewertung:

Diese Einreichung erfüllt die Kriterien der Ehrenamtlichkeit, des Miteinanders der Generationen und Kulturen und ist auf Dauerhaftigkeit angelegt.

 

Projekt „Plattform Leoben International (1.500 €)
Frau Dr. Erika Augustin

eingereicht vom LC Leoben-Goess (Dr. Rupert Baumgartner)

Die Plattform Leoben International wurde im Januar 2002 mit dem Ziel gegründet, die Verständigung zwischen der Leobener Bevölkerung und den internationalen Studierenden der Montanuniversität zu fördern und Berührungsängste abzubauen. Darüber hinaus sollte den Studierenden bei Behördengängen (z.B. bei der BH, Fremdenpolizei, Krankenkasse) und im täglichen Leben (Quartiersuche, Möbel- und Kleidungsbeschaffung, Jobsuche) geholfen werden. Um dieses Ziel zu erreichen, werden durch die Plattform Veranstaltungen in Leoben organisiert, bei denen sich Kennenlernmöglichkeiten zwischen den internationalen Studierenden und der Leobener Bevölkerung ergeben und auch Einnahmen zur Unterstützung der internationalen Studierenden erzielt werden.

Die Plattform Leoben International wurde durch die damalige Vizerektorin der Montanuniversität Leoben Dr. Brigitte Weinhardt, Frau Christa Pölzl und Frau Dr. Erika Augustin gegründet. Derzeit wird die Plattform von Dr. Erika Augustin und Mag. Cornelia Praschag geführt und von vielen freiwilligen Helfern betreut, alle Beteiligten arbeiten ehrenamtlich für die Plattform.

Beispiele für Veranstaltungen sind das Fest der Nationen oder das Cafe International. Beim Fest der Nationen stellen die internationalen Studierenden ihre Heimatländer durch kulturelle Vorführungen und durch landestypische Speisen vor. Das regelmäßig stattfindende Cafe International wird durch die internationalen Studierenden organisiert und ist ein gerne frequentierter Treffpunkt zwischen den Studierenden und der Leobener Bevölkerung.

Über Vermittlung der Plattform leisten internationale Studierende auch freiwillige, unbezahlte Sozialarbeit bei der Lebenshilfe Leoben, betreuen behinderte Menschen, spielen mit ihnen, kochen für sie, helfen bei Ausflügen, Flohmärkten usw. Im November 2012 veranstalteten 22 internationale Studierende ein eigenes Café für die betreuten Menschen der Lebenshilfe und es war berührend, wie sich dort Kontakte entwickelten. Internationale Studierende besuchen auch Schulen und erzählen dort von ihren Heimatländern.

Die Plattform Leoben International ist ein hervorragendes Beispiel, wie die Ziele des Lions Nachhaltigkeitspreises durch großes ehrenamtliches Engagement über viele Jahre gelebt und umgesetzt werden. Neben der Verbindung zwischen Kulturen der internationalen Studierenden und der Lokalkultur einer Industrie- und Universitäts-stadt ist auch erwähnenswert, dass die Plattform auch ein Beispiel für generationen-übergreifendes Handeln und Verstehen ist, da die die Hauptorganisatorin Fr. Dr. Erika Augustin 84 Jahre ist. Das Projekt ist damit beispielgebend für Österreich und zeigt, dass gesellschaftliches Engagement keine Frage des Alters ist.

 

B: Das über Jahre entwickelte Projekt erfüllt alle Kriterien, verbindet Kulturen und Generationen, erfüllt soziale Aufgaben und enthält einen hohen Anteil an ehrenamtlicher Tätigkeit.

LH-Stv. Siegfied Schrittwieser und LR Johann Seitinger


treff.generationen


Zusammenleben in Vielfalt


Plattform Leoben International


Plattform Leoben International


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